FÜR DICH: das eBook „Sparen vs. Investieren“

Plan your money, plant your future – Was junge Menschen über Geld und Investieren wissen sollten

Ein Beitrag im Rahmen der Global Money Week der OECD 2023

Vorbemerkung

Geld. Sparen. Investieren. Börse. Chance. Risiko. Vermögensaufbau.

Das sind Begriffe, mit denen sich immer mehr junge Menschen auseinandersetzen möchten.

Die junge Generation steht dem Thema Geldanlage sehr aufgeschlossen gegenüber und wünscht sich laut diverser Umfragen mehr Finanzbildung.

Das hat zum einen damit zu tun, dass mittlerweile jedem bewußt ist, dass die Zukunftssicherheit des deutschen Rentensystems immer mehr schwindet. Zum anderen machen die politischen Vorstöße in Richtung der sogenannte Aktienrente eine entsprechende finanzielle Bildung erst recht nötig. 

Die zunehmende Digitalisierung und ein großes Angebot an sogenannten Finfluencern erleichtern den Zugang junger Menschen zum Kapitalmarkt. Das ist ein erfreulicher Aspekt in der aktuellen Entwicklung. 

An Schulen kommt die Vermittlung von Finanzwissen nicht vom Fleck. Die Gründe dafür sind vielfältig. Dabei wäre die Schule der ideale Ort um Schülern Finanzbildung zu vermitteln. 

So kann der Staat für Entwicklungsgerechtigkeit sorgen, wenn jeder unabhängig vom Elternhaus Zugang zu diesen Themen bekäme. Auch Mädchen, die später eher in wirtschaftsfernen Berufen tätig sind, erhielten das nötige Finanzwissen um als souveräner Verbraucher und Finanzmarktteilnehmer auftreten zu können. 

Der Einzug von Finanzbildung in unser Bildungssystem könnte auch dazu führen, dass sich Klischees und Geschlechterrollen bei der Berufswahl schneller ändern. Junge Frauen sind nach wie vor in der Minderheit in den MINT-Berufen. 

Sicherlich schreckt viele die Vorstellung, dass hier viel Mathematik mit im Spiel ist. Manche Lehrer ebenso wie Schüler und Eltern. Doch bei finanzieller Bildung geht es nicht um Integrale und Ableitungen von Funktionen, sondern um Mathematik als Alltagskompetenz.

Die Schule sollte darauf Wert legen, dass jeder Schüler aus dem Effeff Prozentrechnung, Zinsrechnung und Statistik beherrscht. Es ist außerdem hilfreich, Kopfrechentechniken schnell parat zu haben. Mit diesem Fundament ist die Geldanlage ein Kinderspiel. 

In diesem Beitrag geht es darum, die wichtigsten Grundlagen aufzuzeigen, die junge Menschen kennen sollten, wenn sie damit beginnen, sich um ihre finanzielle Zukunft zu kümmern. 

Es ist davon auszugehen, dass die Leser dieses Beitrag ganz unterschiedliches Alter und Vorwissen haben. Manche Themen werden manchen bekannt sein. Die Hoffnung ist aber trotzdem, dass die Lektüre schon durch die vom Standard abweichende Vorstellungsart einzelner Themen als nützlich betrachtet wird.

Fühlen sich einige hierdurch sogar inspiriert, sich den Themen Geldanlage und Finanzen weiter zu nähern, hat sich die Erstellung dieses Beitrages bereits gelohnt.

In dieser Hoffnung wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Vergnügen und eine sichere finanzielle Zukunft.

Eure Connie Kiani


Inhalt

Was ist Geld

Was ist Sparen, was Investieren?

Eine Gegenüberstellung: Sparen im Vergleich zu Investieren

Ein klein wenig Mathematik muss schon sein

Zins & Rendite

Was wir von Mutter Natur für unsere Finanzen lernen können

Der Zinseszins – das achte Weltwunder

Was der Goldene Schnitt mit Finanzen zu tun hat

Noch ein wenig mehr zu Mathe

Wie bringen wir alles zusammen

Buchempfehlungen

Was ist Geld?

Die Frage erscheint trivial, ist es aber nicht. Wir müssen schon wissen, was Geld für uns darstellt, um den richtigen Umgang mit Geld finden zu können.

Je nach Zusammenhang gibt es diverse Definitionen für Geld und es kann jedem empfohlen werden, einen Blick auf diese zu werfen, z.B. hier in Wikipedia:

Aus dieser Quelle passt folgende Definition für den Zweck dieses Beitrages:

„Im praktischen Gebrauch ist Geld ein Zahlungsmittel, das sich von einfachen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann“. 

Die Formulierung „zu weiterem Tausch eingesetzt“ bringt die Sache auf den Punkt:

Für praktisch allen von uns ist Geld kein „Selbstzweck“. Wir wollen Geld nicht nur besitzen – Mit Ausnahme von einer bekannten Comic Figur.

Wir streben nach Geld, um damit andere Ziele oder Notwendigkeiten zu erreichen. Wir müssen für Wohnraum bezahlen. Für Essen. Für Vergnügen. Für Gesundheit. Für die Ausbildung unserer Kinder. Für unsere eigene Altersvorsorge. Und so weiter und so weiter.

Geld ist Mittel zum Zweck und deshalb muss mit Geld anders umgegangen werden, je nachdem welchem Zweck es dienen soll.

Das ist z.B. von großer Bedeutung, wenn es um den Unterschied zwischen Sparen und Investieren geht.

Es ist aber auch von Bedeutung, ob es um sicheren, absehbaren Geldbedarf geht, oder um weit in der Zukunft liegende und womöglich weder sichere, noch betragsmäßig klare Ausgaben.

Halten wir also als erste Merksätze fest:

  • Geld ist nur ein (Tausch-)Mittel zum Zweck.
  • Wir brauchen Geld nur als Gehilfen bei der Erreichung verschiedenster Ziele oder Erfüllung verschiedenster Pflichten.
  • Daraus folgt, dass unser Umgang mit Geld unterschiedlich sein muss, je nachdem, welchem Ziel dieses Geld dienen soll.
  • So wie Omi nicht alle Eier in einen Korb legt, können auch wir nicht alle Ziele durch ein und denselben Umgang mit Geld erreichen.
  • Wir brauchen deshalb je nach Ziel auch eine dazu passende Strategie.

Was ist Sparen, was Investieren?

Wenn es um Geld geht, dann ist praktisch jedem Kind das Wort Sparen bekannt. Kinder fangen schon früh, angespornt in guter Absicht auch von den Eltern, damit an, Geldgeschenke oder Taschengeld im berühmten Sparschwein zu sammeln. Vielleicht haben sie später auch schon ein eigenes Bankkonto, auf das der gefüllte Schweinebauch von Zeit zu Zeit eingezahlt wird. Der Begriff ist also jedem geläufig. Aber verstehen wir alle das Gleiche unter dem Wort? Erwarten wir alle das Gleiche von unseren Ersparnissen? Gehen wir alle gleich mit unseren Ersparnissen um?

Auch hier also grundsätzliche Definitionsvorschläge – nur zwei von vielen, dafür von sehr bekannten Ökonomen (Quelle für folgende Zitate https://de.wikipedia.org/wiki/Sparen):

Adam Smith sah in seinem Hauptwerk Der Wohlstand der Nationen vom März 1776 das Sparen als Faktor der Wohlstandssteigerung und ging davon aus, dass Sparen nur durch einen Anreiz – den Kapitalprofit (Sparzins) – entstehe“.

David Ricardo fasste Sparen als Kapitalakkumulation auf und ging im Oktober 1814 davon aus, dass Ersparnisse investiert werden“.

Nach Adam Smith soll Sparen also Wohlstand steigern und braucht einen Anreiz (Zins). Dem können wir wohl auch heute, 250 Jahre später, weitgehend uneingeschränkt zustimmen.

Ricardo hingegen spricht ausdrücklich von Akkumulation, d.h. ansammeln, und zugleich davon, dass Erspartes investiert würde. Hier begegnen uns beide Begriffe gleichzeitig: Sparen und Investieren. Doch bei der Vermischung der Begriffe ist Vorsicht geboten. Dazu kommen wir gleich.

Vorher jedoch noch ein weiteres Zitat, nicht ganz ohne Absicht.

Die beiden obigen Zitate beinhalten keine Antwort auf die Frage, wieviel Sparen denn sinnvoll ist.

Thomas Robert Malthus hingegen wandte im Jahre 1820 ein, dass man auch zu viel sparen könne“. 

Merksätze:

  • Sparen dient der Wohlstandssteigerung!
  • Erspartes wird investiert!
  • Auch das Sparen kann übertrieben werden!

Nun zum zweiten Begriff aus dem Duo „Sparen & Investieren“.

Wären beide tatsächlich gleich, so gäbe es vermutlich nicht zwei Begriffe. Sehen wir erneut in Wikipedia nach, finden wir für Investieren z.B. folgende hier passende Ausführung:

„Während in der Betriebswirtschaftslehre unternehmerische Investitionsentscheidungen im Vordergrund stehen, untersucht die Volkswirtschaftslehre das aggregierte Investitionsverhalten aller Wirtschaftssubjekte. Bei Investitionen von Privathaushalten im Rahmen der privaten Finanzplanung ist der Begriff Kapitalanlage eher gebräuchlich“.

Hier haben wir sogar den direkten Bezug zu uns einzelnen Bürgern. Jung wie alt. Investitionen der Privaten fallen unter den Sammelbegriff Kapitalanlage. Das macht auch Sinn, denn die wenigsten von uns gründen eigene Unternehmen, investieren in Maschinen,  usw.

Um den Unterschied zwischen Sparen und Investieren zu verstehen, hilft es, auch folgende Definition anzusehen:

„Aus … volkswirtschaftlicher Sicht bezeichnet der Begriff den Erwerb von Sachkapital auf langfristiger Basis zum Zweck der Güterproduktion

Diese ist wichtig, denn sie wird im nächsten Abschnitt dazu dienen, Sparen von Investieren zu unterscheiden.

Merksätze:

  • Sparen und Investieren werden zwar häufig als Synonyme benutzt.
  • Die fehlende klare Trennung der beiden Begriffe kann aber gravierende Folgen für den finanziellen Erfolg haben.
  • Vor allem kommt es darauf an sich im Klaren zu sein, dass der Sparer lediglich Geld bei Seite legt – hoffentlich mit einem halbwegs akzeptablen Ertrag. Der Sparer möchte allerdings regelmäßig kein besonderes Risiko eingehen.
  • Wer aber investiert, lässt sich stets auf ein langfristiges Projekt ein, das, in welcher Form auch immer, mit der Produktion von Leistungen und Gütern zu tun. Diese haben immer und zwangsweise ein vollkommen anderes Risiko-, aber auch Chancenpotenzial.

Eine Gegenüberstellung – Sparen im Vergleich zu Investieren

Erste Unterscheidungen zwischen Sparen und Investieren haben wir in den vorherigen Seiten hervorgehoben und nutzten dabei wissenschaftliche Begriffe und Quellen.

Es dürfte aber gerade für in Sachen Geld und Finanzen noch unerfahrene junge Menschen auch interessant sein, die Positionen des Sparers und des Investors aus einem anderen Blickwinkel anzusehen.

Beginnen wir mit dem klassischen Sparer. Dieser überlässt sein Kapital meist einer Bank. Dabei nutzt er Produkte der Bank wie z.B. ein Sparkonto oder auch sogenannte Termingelder. Indem er dieses tut, leiht er der Bank sein Geld. Der Sparer ist der Kreditgeber, die Bank der Kreditnehmer. Die Bank verpflichtet sich, je nach Kontoart, das Kapital jederzeit oder ggfs. nach einer vereinbarten Zeit vollständig zurückzuzahlen. Für diese Zeit verpflichtet sich die Bank, dem Sparer eine Entlohnung, genannt Zins, zu bezahlen, die gewöhnlich in Prozent pro Jahr festgelegt wird. Der Zins ist somit der Preis des Geldes. Der Sparer hat, so zumindest für die überwältigende Mehrheit der Sparer und in Deutschland, kein ernsthaftes Risiko, sein Kapital zu verlieren, da seine bei den Banken eingezahlten Beträge bis zu einer bestimmten Summe staatlich garantiert sind (Einlagensicherung). Allerdings: Das gilt nur, wenn wir die Inflation nicht beachten. Gibt es sie, so wie wir sie gerade jetzt in 2023 erleben, dann erhält der Sparer sein Geld zwar zurück. Nur: Dieses ist im Zweifel weit weniger Wert. Er kann sich davon weniger kaufen!

Sehen wir uns hierzu ein ausgedachtes Beispiel an. Wir nehmen an, der Sparer zahlt € 1.000 auf ein Termingeldkonto ein und vereinbart mit der Bank eine Laufzeit von vier Jahren und einen jährlichen Zins von 10% – Diese Zahl wählen wir hier ausdrücklich nur zur Vereinfachung und sie ist für Sparprodukte in den entwickelten Ländern utopisch hoch. In Form von Zahlungen aus Sicht des Sparers gedacht, ergibt sich hierbei das folgende Bild:

  • Der Sparer zahlt € 1.000 aus (an die Bank) – Punkt 1 unten in lila.
  • Der Sparer erhält nach einem Jahr 10% auf € 1.000, d.h. € 100. Dadurch sinkt sein Verlustrisiko, falls die Bank sein Geld nicht zurückzahlen kann, auf € 900, weil er nun bereits € 100 in Form von Zinsen zurückerhalten hat – Punkt 2 unten: Zinszahlung hell lila, verbleibendes Verlustrisiko beige.
  • Das setzt sich nun über die vereinbarte Laufzeit so fort.
  • Dabei sollten wir beachten, dass der Sparer wegen des fest vereinbarten Zinses, schon am Tag 1 weiß, was er mit dieser Anlage im besten Fall verdienen kann: 4 x Zinszahlung in Höhe von jeweils € 100, d.h. insgesamt über vier Jahre € 400. Nicht mehr, aber in der Regel auch nicht weniger. Der Sparer hat also keine Chance auf unerwartete Gewinne.
  • Das Verlustrisiko sinkt zwar durch die jährlichen Zinszahlungen. Aber: Selbst wenn die Bank im letzten Jahr nicht mehr zahlen kann, könnte der Sparer, wenn nicht anders versichert (z.B. Einlagensicherung), immerhin sein Kapital minus bisher verdienter Zinsen (€ 1.000 – 3 • € 100 = € 700) verlieren. Das ist schon erheblich, wenn auch nicht besonders wahrscheinlich.

Vergleichen wir das nun mit einem ebenso konstruierten Beispiel eines jungen Menschen, der sein gesammeltes, oder eben auch gespartes, Geld in Aktien investiert. Auch dieser gibt zu Beginn € 1.000 für den Erwerb der Aktien aus. Da endet aber schon die Ähnlichkeit.

Erstens hat er durch den Aktienkauf dem Unternehmen nicht Geld geliehenen, wie der Sparer dies bei der Bank tut. Er wird durch den Aktienkauf zu Miteigentümer des Unternehmens, nicht zum Kreditgeber. 

Zweitens hat der Aktionär zwar auch die Chance auf jährliche Einnahmen aus seinen Aktien. Unternehmen zahlen häufig einen Teil ihres jeweiligen Gewinns, z.B. einmal jährlich, an die Besitzer des Unternehmens, die Aktionäre, aus. Dies wird nicht Zins, sondern Dividende genannt. Wie hoch diese Dividende ausfällt, steht aber im Vorfeld nicht fest, schließlich kann das Unternehmen nicht wissen, wie die Geschäfte laufen und was letztlich zum Verteilen übrigbleibt.

Denn: Viele Seiten fordern Geld von einem Unternehmen. Die Mitarbeiter, Lieferanten, Banken, Finanzamt, Sozialversicherung usw. Diese müssen alle bezahlt werden, meist unabhängig davon, wie die Geschäfte laufen. Und: Diese habe auch alle Vorrang vor den Eigentümern. Erst wenn doch etwas übrig bleibt, kann das Unternehmen Dividenden an die Aktionäre ausschütten.

Wir nehmen trotzdem an, unser Beispielsaktionär erhält ebenfalls € 100 Dividende pro Jahr – Auch diese zahl zur zur Vergleichbarkeit, denn auch diese ist weit über dem, was gewöhnlich als Dividende erwartet werden kann. D.h.: In Sachen jährlicher Einnahmen stehen Sparer und Aktionär in diesem Beispiel identisch da. Ab hier kommen nun aber die Unterschiede – die ganz erheblich sein können!

Unterschied 1: Laufzeit=Endzeitpunkt=Kapitalrückzahlung

Wie haben gesehen, dass Sparer den Zeitpunkt zu dem sie ihr Kapital zurückerhalten, in der Regel, kennen. Außerdem kennen Sie auch noch die Höhe des zurückfließenden Betrages. Das ist beim Investor praktisch immer anders. Wer beispielsweise Aktien kauft, bekommt nur in den seltensten Fällen eine Rückzahlung von der Firma. In jedem Fall steht der Zeitpunkt für einen solchen Fall nicht im Voraus fest. Der Aktionär kann zwar Aktien, die an Börsen gehandelt werden, verkaufen und diesen Zeitpunkt selbst bestimmen. Aber: Er weiß nicht, zu welchem Wert ein Verkauf möglich sein wird.

Merksatz: Sparer kennen Zeitpunkt und Höhe der Kapitalrückzahlung, Investoren nicht! Sie haben also schon in diesem Sinne ganz unterschiedliche Unsicherheiten.

Unterschied 2: Sparer verlieren selten ihr Kapital, Investoren kann das aber passieren

Im Beispiel des Sparers tauchte der Verweis auf die Einlagensicherung in Deutschland auf. Diese schützt die große Mehrzahl der Sparer vor Kapitalverlust, sollte ihre Bank in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Diese Sicherheit ist sehr viel wert. Das sollte nicht unterschätzt werden. Aber: Sicherheit hat auch immer einen Preis und so ist es keine Überraschung, dass einfaches Sparen meist auch nur geringe Erträge mit sich bringt.

Ein Aktionär hat dagegen keinerlei „Einlagensicherung“. Er ist an einem Unternehmen beteiligt und dieses kann in ernste Schwierigkeiten geraten – bis hin zur Pleite. In diesem Fall bekommt der Aktionär nur noch das, was übrigbleibt, wenn alle anderen Beteiligten ihre Ansprüche an die Firma erhalten haben. Also meistens nichts. Totalverlust ist dann die Folge.

Als Ausgleich für dieses viel größere Risiko erhält der Aktionär zweierlei. Erstens zahlen viele Unternehmen ihren Aktionären eine regelmäßige Dividende. Diese ist aktuell schon häufig höher als normale Sparzinsen. Allerdings gibt es meist keinen Anspruch hierauf und das Unternehmen kann, je nach Ertragslage, Dividenden auch ganz ausfallen lassen. Zweitens kann der Aktionär, bei einem auch nur einigermaßen erfolgreichen Unternehmen zumindest darauf hoffen, dass der Wert des Unternehmens über längere Zeiten steigt – und damit auch der Preis seiner Aktie. Er könnte also seine Aktien zukünftig teurer verkaufen – vielleicht!

Merksatz:

Investoren riskieren immer erhebliche Teile Ihres Kapitals zu verlieren. Als Ausgleich dafür müssen sie höhere Erträge erwirtschaften können. Ist das nicht der Fall, hört die Privatwirtschaft auf zu existieren!

Unterschied 3: Sparer verleihen Geld und partizipieren nicht am wirtschaftlichen Wachstum

Häufig, wenn nicht sogar meist, wird auch das Sparen als Investment gesehen. Begriffe wie „Anlegen“ deuten darauf hin.

Fakt ist aber, dass ein Sparer lediglich Geld verleiht. Er verleiht es meist seiner Bank, d.h. die Bank leiht es vom Sparer. Die Bank sammelt so Gelder ein und verleiht diese dann ihrerseits weiter – letztlich auch manchmal an den Sparer selbst. Zum Beispiel, wenn ein Sparer entsprechende Konten bei seiner Bank hat und gleichzeitig bei dieser Bank einen Kredit aufnimmt. Allerdings verlangt die Bank stets mehr für Gelder die sie an andere verleiht, als sie denen zahlt, die bei ihr sparen, ihr also Geld leihen.

Wir haben hier also zwei Geldverleiher. Sparer und Bank. Der Sparer ist zwar besser geschützt und kann nur selten Kapital verlieren, während die Bank durchaus auch einmal Kredite vergibt, die sie nicht vollständig zurückbekommt. Beiden ist aber folgendes gemeinsam: Sie haben, allerdings in unterschiedlichem Maße, ein nur relativ geringes Risiko für größere Kapitalverluste und den von Anfang an bekannten maximalen Nutzen, d.h. Ertrag, aus dem Geschäft (= Summe Zinseinnahmen). Sie haben außerdem keinerlei Potenzial für zusätzlichen Gewinn, Wachstum oder Ertrag aus einem einzelnen Geschäft.

Das ist ein wichtiger Punkt, denn nennenswerter finanzieller Wohlstand entsteht aus Risikobereitschaft und Wachstum, nicht aus Sicherheit. Nur wer vernünftige Risiken einzugehen bereit ist, kann damit rechnen, dafür auch entsprechend entlohnt, d.h. bezahlt zu werden.

Merksätze:

  • Sparen bringt nicht nur Ertrag. Es hat auch einen Preis.
  • Da Sparen meist mit wenig Risiko verbunden ist, wird es nicht besonders entlohnt.
  • Sparen, bzw. bloßes Geldverleihen, unterliegt dem Versteckten Inflationsrisiko, dessen sich viele Sparer nicht bewusst sind
  • Gerade wenn es um langfristigen Vermögensaufbau geht, gilt es deshalb, zu investieren, auch wenn damit größere Risiken einhergehen, als mit dem einfachen Sparen.
  • Vernünftig gestreute Investments zahlen sich über viele Jahre aus, auch wenn deren Wert in der Zwischenzeit schwankt.

Ein klein wenig Mathematik muss schon sein

Keine Sorge. Wir brauchen als private Investoren wirklich keine höhere Mathematik. Wenige Grundlagen genügen und damit können wir auch die wichtigsten Begriffe verstehen, die wir brauchen, um gute finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Zins & Rendite

Die wohl wichtigsten Begriffe in Sachen Finanzen und Investitionen sind wohl der Zins und seine Schwester die Rendite. Diejenigen, die diese kennen, können den Abschnitt zwar überspringen, bleiben vielleicht aber trotzdem dabei. Schaden kann es nicht.

Wir haben weiter oben schon den Zins als den Preis des Geldes bezeichnet. Wer sich Geld leiht, muss dem Verleiher etwas dafür zahlen, da der Verleiher dieses Geld nun nicht selbst für etwas anderes nutzen kann. Dieser Preis ist der Zins und wird allgemein in Prozent angegeben. Allerdings nützt eine %-Zahl allein wenig. Wir brauchen auch eine Zeitangabe, schließlich muss es teurer werden, je länger wir etwas nutzen – z.B. Hotel, Mietauto, Mietwohnung und eben auch geliehenes Geld.

Deshalb wird der Zins als Preis des Geldes meist in Prozent pro Jahr angegeben. Das Sparkonto bringt z.B. X% Zins pro Jahr. Liegt ein bestimmter Betrag, Beispiel € 1.000, exakt für das gesamte Jahr auf diesem Konto und beträgt der Zins 4%, dann erhalten wir zum Jahresende 4% von 1.000 als Zinsen von der Bank. Das sind dann € 40. Wir haben € 40 Zinsen verdient und haben nun € 1.040 auf diesem Konto.

Das ist der einfache Teil und der bringt uns zu einem kleinen Quiz.

Die Auflösung kommt gleich und wird uns zur Schwester vom Zins führen – zur Rendite.

Du kennst das Prinzip, wenn auch vielleicht nicht aus Geldangelegenheiten. Bei den meisten Dingen, die gleich oder ähnlich aussehen weißt Du, dass es doch kleine Unterschiede gibt, die sie verschieden machen. Turnschuhe, Kleider, Tennisschläger usw. Hier wägst Du ab und denkst dabei an die Kriterien, die Dir wichtig sind, bevor Du entscheidest. Preis ist ein Aspekt, aber meist nicht der einzige.

Genauso verhält es sich mit Gelddingen. Du musst zwei Angebote vergleichbar machen, damit Du eine vernünftige Wahl treffen kannst. In unserem kleinen Quiz heißt das: Du musst Dir die Frage stellen, wann wären die beiden Angebote für Dich gleich gut? Wann wäre es Dir egal, welches Du annimmst?

Nun, nachdem bei diesen Angeboten zwei von drei Dingen identisch sind,

  • d.h. Laufzeit (1 Jahr) und
  • Einzahlung (€ 1.000),
  • das Dritte aber nicht, Rückzahlung € 1.000 bzw. € 950,

stellt sich die Frage, warum solltest Du bei gleichem Zins, der auf € 1.000 gezahlt wird, akzeptieren, dass Du am Ende nur € 950 zurückbekommst.

Anders ausgedrückt, die beiden Alternativen sind für Dich nur dann identisch, wenn Du in beiden Fällen am Ende das Gleiche hast.

Konkret: Wenn Du weniger Kapital zurückbekommst, dann musst Du mehr Zinsen bekommen, damit Du am Ende die gleiche Summe besitzt, wie in der Alternative 1, d.h. also € 1.040. Bekommst Du am Ende aber € 50 weniger zurück, heißt das, Du musst diese € 50 als Zins bekommen, der auf Deine € 1.000 gezahlt wird. Wäre das so, wären beide Alternativen gleich.

Nochmal anders ausgedrückt:

Wenn ich in Alternative 1 am Ende € 1.040 habe, in Alternative 2 aber ohne Zinsen nur € 950 gezahlt bekomme, wieviel Zinsen brauche ich um auf € 1.040 zukommen? Die Antwort liegt auf der Hand: 1040 – 950 = 90. Das bedeutet, Du brauchst auf die eingezahlten € 1.000 insgesamt € 90, um am Ende mit den € 950 auf €1.040 zu kommen, die Du bei Alternative 1 hättest.

Unter diesen Umständen hätten beide Alternativen die gleiche Rendite – und nur die Rendite zählt, da sie Unterschiede in Einzahlungen, Zinsen und Rückzahlungen berücksichtigt:

Merksätze:

  • In Gelddingen kannst Du Äpfel nur mit Äpfeln vergleichen
  • Zinsangaben allein können sehr irreführend sein
  • Spar- oder Investitionsalternativen kannst Du nur auf Basis der jeweiligen Renditen vergleichen
  • Zins und Rendite sind selten identisch
  • Augen auf und aufgepasst bei Geldentscheidungen

Was wir von Mutter Natur für unsere Finanzen lernen können


Die Natur lässt sich viel Zeit, um mit endlosen Wiederholungen Wunderbares hervorzubringen

Wir alle haben die Erfahrung gemacht: Wir stehen vor riesigen Bergmassiven, wir sehen prächtige Bäume in Nationalparks, wir tauchen ein in die unzähligen Gerüche und Geräusche des Regenwaldes, wir sehen tiefe Schluchten mit reißenden Flüssen. „Wow“ ist häufig die staunende Reaktion auf das, was die Natur hervorgebracht hat. Wir genießen den Anblick. Vielleicht auch die Ruhe oder die Geräuschkulisse der Umgebung. Möglicherweise spüren wir auch Unbehagen oder Angst in Anbetracht der unbekannten Umgebung oder der potenziell lauernden Gefahren.

Was wir aber selten tun, ist die Beschäftigung mit der Zeit, die es brauchte, um uns diese Erfahrungen überhaupt zu ermöglich. Nicht die Zeit, die wir dafür brauchten, sondern die Zeit, die die Natur benötigte, um all diese Wunder hervorzubringen.

Noch weniger machen wir uns bewusst, welche Prozesse ablaufen mussten, um diese Dinge hervorzubringen und wie diese abliefen und es noch immer tun.

Gerade diese zwei Aspekte sind es aber, die wir in der Natur wieder und wieder erkennen können: Immer gleiche Prozesse, die nahezu unendlich oft wiederholt werden.

Der Baum, den wir wegen seiner Größe und Pracht bewundern, entsprang einmal einem einzigen Samen. Ast für Ast, Blatt für Blatt. Jahre und Jahrzehnte. Immer der gleiche Prozess. In immer selbem Ablauf. Geduldig. Nicht auf Tempo geeicht.

Das gilt selbstverständlich auch für die höchsten Spitzen unserer Erde, die berühmten Achttausender, für die wunderbarsten Canyons, für die heißesten Wüsten.

Wir alle wissen, dass diese Dinge nicht über Nacht entstanden. Jahrtausende, häufig Jahrmillionen waren dafür nötig. „Steter Tropfen höhlt den Stein“ oder „Gut Ding will Weile haben“ – könnte man sagen. Der Volksmund ist sich also durchaus bewusst, dass geduldiges, dauerhaftes Wiederholen zum Erfolg führt. Doch im echten Leben sind wir zu oft von Tempo bestimmt. Wir wollen viel und das am liebsten schnell.

Wenn es allerdings um systematisches Wachstum und systematischen Erfolg geht, schließen sich „viel“ und „schnell“ meist gegenseitig aus. „Viel“, d.h. großer Erfolg, verlangt regelmäßig nach harter Disziplin und ernsthafter Langfristigkeit. „Schnell“ ist dagegen meist ein Zufallserfolg. Weder systematisch, noch beliebig oft wiederholbar.

Merksätze

  • Große Dinge, auch von Menschenhand geschaffen, entstehen nicht über Nacht.
  • Berge, Schluchten, Urwälder, architektonische Prachtgebäude und künstlerische Meisterwerke. Nichts davon entstand schnell und zufällig.
  • Alle diese Dinge sind das Produkt sehr langer, bewusster, disziplinierter Arbeit, bei der Regeln beachtet und vielzählige Wiederholungen in Kauf genommen wurden.
  • Das gilt auch für unsere finanzielle Zukunft!

Der Zinseszins – das achte Weltwunder

Nutze mathematische Grundlagen, um langfristig und systematisch erfolgreich zu sein

In der Corona Pandemie wurde ein Begriff vielen erstmals wirklich bekannt: Exponentielles Wachstum. Er sollte die Verbreitungsgeschwindigkeit des Virus beschreiben. Etwas, was nur sehr langsam begann, konnte über die Zeit immer rascher Verbreitung finden. Keine wirklich neue Beobachtung und doch vielen wenig bewusst. Aber was hat das Virus mit Finanzen zu tun?

Einfach: Es geht darum, wie sich Wachstum beschleunigt. Immer wenn aus einem Ast neue entspringen, können wir diese abschneiden. Der Baum bleibt wie er ist. Oder: Wir lassen sie wachsen. Dann wachsen aus immer mehr Ästen neue Äste. Der Baum wächst und wird immer umfangreicher. Diesen Effekt können wir nutzen, um unsere langfristigen finanziellen Ziele gut und möglichst schnell zu erreichen. Doch was heißt das konkret?

Konsumieren wir die jährlichen Erträge, verdienen wir insgesamt 20 x € 3 = € 60. Wir konsumieren jedes Jahr € 3, genießen den Konsum und haben am Ende die gleichen € 100 wie am Anfang. Wegen Inflation vielleicht aber mit weniger Kaufkraft.

Verzichten wir auf den Konsum, besitzen wir nach Zwanzig Jahren € 180,61. Wir haben mit denselben € 100 also € 20,61 (80,61 – 60) mehr erwirtschaftet als im Falle des Konsums.

Das Beispiel soll natürlich nicht dazu aufrufen, auf alle Freuden des Lebens zu verzichten. Es geht darum aufzuzeigen, dass kurzfristiger Konsum langfristig einen Preis hat: Entgangene, also nicht erwirtschaftete, Erträge. Diesen Preis machen folgende Graphik und Tabelle deutlich:

In der Sprache der Mathematik und der Finanzen gibt es für diese Beobachtung einen eigenen Begriff: Der Zinseszinseffekt – Also Zinsen oder Erträge, die wir auf vorher erwirtschaftete Zinsen oder Erträge erhalten. Diesen wirklich zu verstehen, zu verinnerlichen und bei finanziellen Entscheidungen zu berücksichtigen bringt einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, wenn es um langfristigen Erfolg geht.

Merksätze:

  • Alle Geldentscheidungen stellen eine einfache Frage. Diese lautet: Konsum und Genuss jetzt, oder Konsumverzicht zugunsten des späteren Genusses.
  • Der Zinseszinseffekt macht klar, wieviel mehr Genuss wir uns durch aktuellen Konsumverzicht in Zukunft leisten können. Weil unser Vermögen dank des Zinseszinseffektes immer schneller Wächst. Wir haben in Zukunft also nicht nur mehr als bei laufendem Konsum unserer Erträge. Wir erreichen definierte zukünftige finanzielle Ziele auch schneller, d.h. früher!

Albert Einstein werden zwei Aussagen zugeschrieben.

Zum einen soll Albert Einstein den Zinseszinseffekt als das achte Weltwunder bezeichnet haben.

Zum anderen soll er auch gesagt haben: „Wer den Zinseszins versteht, verdient ihn. Wer ihn nicht versteht, zahlt ihn“.

Es liegt an Dir zu entscheiden, welche Position Du hier einnehmen möchtest.

Was der Goldene Schnitt mit Finanzen zu tun hat

Der Goldene Schnitt ist mindestens seit der Antike bekannt (Euklid von Alexandria). In der einfachsten Beschreibung geht es hier um die Zerlegung einer Strecke in zwei Teilstrecken. Dabei soll gewährleistet sein, dass das Verhältnis der sich ergebenden längeren zur kürzeren Teilstrecke dem Verhältnis der Gesamtstrecke zur längeren Teilstrecke entspricht. Ein erster, sehr empfehlenswerter Überblick kann beispielsweise hier gefunden werden: https://www.typolexikon.de/goldener-schnitt/

Für uns geht es hier vor allem darum, dass die durch den Goldenen Schnitt beschriebenen Verhältniszahlen sich nicht nur in der Natur (z.B. bestimmte Pflanzen und Tiere) beobachten lassen. Schon bei den Pyramiden findet sich dieser und auch in Werken von Leonardo Da Vinci – um nur zwei Beispiele zu nennen.

In Zusammenhang mit dem Goldenen Schnitt begegnen wir zwei weiteren Themen: Der Goldenen Spirale und der Fibonacci Zahlenreihe.

Die Goldene Spirale, gehört zu den selbstähnlichen Formen und wiederholt sich bei Vergrößerung unendlich oft. Sie ist beispielsweise auch beim Wachstum von Schneckenhäusern zu beobachten. Das Schneckenhaus, das uns leicht an eine Spirale erinnern kann, erreicht seine Schönheit durch unzählige Wiederholungen desselben Prozesses, bzw. hier mit der Wiederholung derselben zahlenmäßigen Verhältnisse.

Die Fibonacci Zahlenreihe wiederum, zeigt den Goldenen Schnitt in immer wiederkehrender Form für eine unendliche Zahlenreihe.

Bemerkenswert ist, dass beispielsweise die im Goldenen Schnitt und in der Goldenen Spirale vorkommenden Zahlenrelationen sich nicht nur auch in der Fibonacci Zahlenreihe wiederfinden, sondern auch an den Finanzmärkten beobachtet werden können. Ohne hier in zu komplexe Details einzutauchen: Auch die Auf- und Abwärtsbewegungen an den Kapitalmärkten entwickeln sich häufig in Analogie zum Goldenen Schnitt und der Fibonacci Zahlenreihe.

Merksatz:

  • Auch bei Geld-und Finanzangelegenheiten kommt es insbesondere auf disziplinierte Wiederholung einer stabilen Vorgehensweise an.
  • Jenseits von allen kurzfristigen Hoffnungen und Ängsten heißt es hier: Grundsätzliche Zusammenhänge erkennen und diesen über lange Zeit konsequent folgen.

Noch ein wenig mehr zu Mathe

Auch wenn es manchmal anders dargestellt wird: Bei Finanzen und Geld gibt es wenig, was zu einhundert Prozent richtig oder falsch ist. Erfolg ist hier, um es in moderner Sprache auszudrücken, keine digitale Angelegenheit. Ergebnisse und Methoden sind nicht immer 0 oder 1, Schwarz oder Weiß, richtig oder falsch.

Außer natürlich die mathematischen Grundlagen, die gelten, unabhängig davon, welche Entscheidungswege wir gehen.

Doch auch hier kommt es darauf an, wie wir Mathematik anwenden. Auf ihre Hilfe zu verzichten, wäre ebenso töricht, wie es wäre, uns nur auf Mathematik zu verlassen.

Zugegeben. Die Aufgabe ist nicht ganz fair.

Es fehlt eine wichtige Angabe:

Investment 3 ist eine einfache Mischung aus 1 und 2. Das Kapital wurde zu Beginn, Periode 1, je zur Hälfte in 1 und 2 investiert und anschließend nicht mehr angetastet.

Der Punkt dieser Darstellung soll sein:

Es gibt ruhiger verlaufende Investments und es gibt solche, die stärker im Wert schwanken. Durch die Mischung solcher Investments können wir, ohne auf nennenswertes Ertragspotenzial zu verzichten, mehr Ruhe und Stabilität in die Entwicklung unseres Vermögens bringen. Das bedeutet zugleich: Weniger Risiko.

Das ist etwas, was schon Generationen vor uns wussten. Nur haben Sie es vielleicht nicht so genannt wie wir es heute tun: Diversifikation!

Merksätze:

  • So sehr Du auch Sicherheit in den Vordergrund stellen magst: Ein gewisses Maß an „unsicheren“ Investments kann fast jeder von uns verkraften – Im Interesse besserer langfristiger Ergebnisse.
  • Das gilt allerdings nur, wenn Du es Dir erlauben kannst, für eine gewisse Zeit auch mit Wertverlusten zu leben.
  • Bedenke: Verluste, die nur auf dem Papier stehen, müssen Dich nicht interessieren, solange Du an Deinen Investments festhalten kannst. Sie sind nur „Buch-„, bzw. „Papierverluste“.
  • Erst wenn Du wirklich mit Verlust verkaufst, werden diese „realisiert“ und schlagen sich tatsächlich in Deinem Vermögen nieder.
  • Trenne also klar zwischen Beträgen, die Du, aus welchem Grund auch immer, überraschend, vielleicht sogar sehr schnell, benötigen könntest und solchen Teilen Deines Vermögens, die Du nach realistischer Einschätzung auch für etwas längere Zeit nicht benötigst.
  • Mische dann die beiden Teilbeträge: Kurzfristig und möglichst sicher + mittel- oder langfristig mit etwas höherem Risiko.

Wie bringen wir das alles zusammen

Du bist ein junger Mensch. Hast wahrscheinlich noch nicht viel, oder überhaupt nichts mit dem Thema Geldanlagen und Vermögensaufbau zu tun gehabt. Vielleicht gehörst Du auch zu den jungen Menschen, die Mathematik eher erschreckend finden und sich schon deshalb bei allem was mit Geld zu tun hat etwas verloren fühlen. Was solltest Du aus diesem Text hoffentlich mitgenommen haben?

  1. Geldanlage ist keine Zauberei!
  2. Geldanlage braucht keine höhere Mathematik!
  3. Erfolgreiche Geldanlage ist wie die Natur, wie Kunst, wie Architektur usw.: Wissen, Methode, Plan, Geduld!
  4. Hast Du Regeln und wendest diese konsequent und über lange Zeit an, wirst Du Erfolg haben – Mutter Natur hat uns das vorgemacht. Wir sollten von ihr lernen!
  5. Als junger Mensch hast Du viel Zeit für Deinen erfolgreichen Vermögensaufbau! Nutze diesen Vorteil. Je früher Du damit beginnst, desto besser!
  6. Mache Dir klar, dass Ertrag und Chance IMMER auch Risikobereitschaft verlangen!
  7. Mache Dir aber auch klar, dass es bei Deinem systematische Vermögensaufbau niemals um Extreme gehen sollte: Weder 100% Sicherheit, noch 100% Risiko. Das tust Du auch im Alltag nicht.
  8. Bedenke: Wenn Du kalkulierte Risiken eingehst, weißt Du, was Du tust und erträgst auch schlechte Zeiten ohne Panik.
  9. Überlege also VORHER, wieviel Risiko Du wirklich und realistisch vertragen kannst. Das wird bei Dir anders sein, als bei anderen. Das macht aber nichts. Es muss so sein, denn Du bist ja auch anders, als andere junge Menschen.
  10. Sei Dir aber im Klaren: Fast jeder junge Mensch hat ausreichend Zeit vor sich, um in jedem Fall etwas riskieren zu können. Denke an das achte Weltwunder. Verstehe und nutze es, anstatt ohne Not auf langfristigen Erfolg zu verzichten.
  11. Es gibt sehr viele einfache und auch günstige Möglichkeiten, auch kleine Beträge sinnvoll zu investieren. Lasse Dir nicht das Gegenteil erzählen. Suche Dir Rat hierzu. Bei Freunden. Bei Deinen Lehrern. Bei Deinen Eltern.
  12. Sei aber auch kritisch bei dem, was Dir andere erzählen oder empfehlen. Frage Dich auch einmal, welches Interesse diese haben könnten, was Deinem Ziel vielleicht entgegensteht. Vertrauen ist gut. Ein kleines Maß an Misstrauen aber auch, denn:

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