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Diversifikation – Aber richtig!

Di·ver·si·fi·ka·ti·on

/Diversifikatión/

Substantiv, feminin [die]Veränderung, Abwechslung, Vielfalt

Ein Depot braucht, wie ein Korallenriff auch, Diversifikation. Das fragile Ökosystem wird nur durch Artenreichtum am Leben erhalten. Bei unseren Investitionen sieht es nicht anders aus.

Es gibt eine altbewährte Analogie für Investitionen: „Lege nicht alle Eier in einen Korb“. Dieses Bild auf die Geldanlage übertragen bedeutet: Wer sein Vermögen nur in eine Anlageklasse – also in einen Korb – wie etwa Aktien investiert, geht ein hohes Risiko ein. Mit anderen Worten, wir sollten unsere Investments auf verschiedene Vermögenswerte aufteilen, diversifizieren, um das Risiko eines finanziellen Verlustes zu verringern. Dieser gut gemeinte Ratschlag überzeugt.

Was die Zukunft uns bringen wird, ist nämlich unbekannt. Setzen wir also alles auf eine Karte? Nein, va banque gehört ins Kasino. 

Eine hierzu für die Investmentwelt wichtige theoretische Grundlagenarbeit stammt von Harry M. Markowitz. Mit seinen Arbeiten verfolgte Markowitz als einer der ersten das Ziel, eine optimale Rendite durch Diversifikation zu erhalten. Für seine 1952 veröffentlichte “Modern Portfolio Theory” (MPT) erhielt er 1990 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

Diese Theorie gilt auch heute noch.

Das Ziel der Diversifikation ist es, das Investitionsrisiko durch die Kombination verschiedener Anlagen zu verringern, ohne dabei zu sehr auf Rendite zu verzichten. Für ein gegebenes Renditeziel soll damit das Risiko minimiert, bzw. für eine gegebene Risikobereitschaft das Renditepotenzial maximiert werden.

Vermögenswerte streuen

Anlageklasse Aktie

Zu diesem Zweck werden Investitionen auf verschiedene Anlagen verteilt. In Frage kommen bspw.: Bargeld, Aktien , Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und Alternative Anlageformen (Kunst, Oldtimer, Hedge Fonds, Kryptowährungen etc.) 

Die Begründung für die Mischung diverser Anlagen ist ebenso einfach wie zutreffend:

Verschiedene Investments reagieren teils sehr unterschiedlich auf ein und dasselbe Ereignis. 

Im Ergebnis bewegen sich deshalb auch deren Preise nicht gleichmäßig. Das kann bedeuten, dass z.B. zwei Aktien auf ein Ereignis zwar in die gleiche Richtung, aber unterschiedlich stark reagieren. Es kann aber auch heißen, dass sich zwei Investments hierauf in genau entgegengesetzte Richtung bewegen. Potenzielle Verluste eines so diversifizierten Portfolios können dadurch deutlich geringer ausfallen als bei einem weniger gut diversifizierten Depot.

Bei der Diversifikation geht es deshalb also auch um Kompromisse. Aber gemeinhin gilt, wer „diversifiziert“, verteilt seine Erfolgschancen und sein Verlustrisiko auf mehrere Säulen.

Diversifikation ist vor allem zur Erreichung langfristiger finanzieller Ziele sinnvoll. Auch wenn die damit erreichte Risikominimierung keine Garantie gegen Verluste bietet. 

Was aber weniger wahrscheinlich wird, ist der richtig große Verlust. Weniger Risiko bedeutet zwar auch potenziell weniger Chance und damit weniger Gewinn, es bringt aber auch mehr Widerstandsfähigkeit in unser Portfolio. Das Vermögen kann damit stetiger wachsen. Das lässt uns besser schlafen (und ruhiger in die ungewisse Zukunft blicken).

Diversifizierung innerhalb einer Anlageklasse

Die wirtschaftliche Entwicklung in

  • einzelnen Regionen (Bsp. Asien vs. Europa)
  • Ländern (Bsp. USA vs. Schweiz)
  • oder Branchen (Bsp. Stahlunternehmen vs. Energieversorger, Autoindustrie vs. Lebensmittelproduzenten, etc.)

verläuft ausgesprochen unterschiedlich.

Dasselbe trifft sogar zu, wenn wir Unternehmen nach Größe unterscheiden. Je nach Phase entwickeln sich große Unternehmen deutlich anders als mittlere oder kleinere Firmen – und umgekehrt.

Für die Gliederung der Branchen/ Sektoren wird entweder der Industry Classification Benchmark (ICB) angewendet, oder der Global Industry Classification Standard (GICS). Beide Standards ähneln sich und werden von jedem ETF Anbieter eingesetzt, um die Zusammensetzung der Branchen im jeweiligen ETF aufzuzeigen.

Jedes Unternehmen wird entsprechend der Vorgaben durch ICB oder GICS in einen von 11 Sektoren eingeordnet:

Im ICB, sowie im GICS-Modell kann jede Aktie einem der 11 Sektoren zugeordnet werden. Bildquelle: MSCI

Diese sinnvolle Zusammenfassung von Unternehmen, die in ähnlichen Bereichen der Wirtschaft tätig sind, vereinfacht die grobe Einschätzung in wie weit ein Index, bzw. ETF diversifiziert ist. Denn in der Regel stehen Unternehmen aus einer Branche vor ähnlichen Chancen und Herausforderungen und werden sich abhängig vom Konjunkturzyklus mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlich verhalten.

Natürlich können wir versuchen, selbst ein diversifiziertes Portfolio aus Einzelaktien zusammenzustellen. Vorausgesetzt, wir haben die nötigen Informationen, das Detailwissen und die Zeit dazu. Vermutlich scheitert dieser Versuch aber schon beim Thema Zeit. Die meisten von uns werden nicht willens sein, die Zeit zu investieren, die es braucht, um sich mit tausenden von Einzelaktien zu beschäftigen.

Das ist aber auch kein Problem, denn mit diversen Aktienindizes und den darauf erhältlichen ETFs haben wir theoretisch passende Instrumente, die uns einen Großteil der Arbeit für relativ wenig Geld abnehmen können.

Ein bei den Themen Aktien und Diversifikation sehr häufig genannter Index ist der MSCI Welt, zu dem es mehrere ETF gibt. Dieser Rat hört sich auf den ersten Blick gut und sinnvoll an. Aber ist er es auch, oder gibt es bessere Alternativen? Antworten auf diese beiden Fragen bekommst Du in meinen nächsten zwei Blogs.

Fazit:

Diversifikation ist für praktisch jeden Investor ein wesentlicher Erfolgsbaustein. Selten zahlt es sich aus, alles auf ein Pferd zu setzen.

Wollen wir keine böse Überraschung erleben (siehe Wirecard), brauchen wir ein Mindestmaß an Streuung. Probleme in einem Teil des Portfolios können so von Erfolgen in anderen Teilen aufgefangen werden. 

Doch es genügt nicht, einfach nur eine Vielzahl von Einzelpositionen zusammenzuwürfeln. Auch Diversifikation muss bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können.

Mehr dazu erfährst Du in meinen nächsten zwei Blogs.


Bildquelle: shutterstock 1566780496, „Thirty Shares of Ann Arbor Railroad Company stock — a certificate dated Feb. 18, 1924.“ by In Memoriam: Wystan is licensed under CC BY-SA 2.0, Stack of vintage National Geographic world maps“ by ShebleyCL is licensed under CC BY 2.0, Start of a Horse Race“ by Rennett Stowe is licensed under CC BY 2.0.

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